Die barocke Landschaftskomposition
Das bekannteste architektonische Andenken an die Zeit des Albrecht von Wallenstein steht nicht in Jičín, aber in seiner Umgebung. Die Architekten haben hier etwas erschaffen, das man als frühe barocke Landschaftskomposition bezeichnet.
Obwohl es Albrecht von Wallenstein bei weitem nicht geschafft hat seine Bauvorhaben zu beenden, schaffte er es zusammen mit den italienischen Architekten in die umgebende Landschaft den genialen Plan der Verbindung der Bauten mit landschaftlichen Elementen in ein großes geometrisches Bild zu bringen. Die Landschaft zwischen dem Hügel Veliš, der Stadt Jičín und dem Ort Valdice verbindet eine sieben Kilometer geometrisch genaue Linie, auf der man hervorstechende Bauten findet.
Die Burg auf dem Hügel Veliš sollte als sicherer Unterschlupf bei Gefahr dienen. Wenn das Projekt gelingt, könnte an ihrem Fuße ein Franziskanerkloster dazu noch als spirituelle Zuflucht dienen. In der Hälfte der gedachten Geraden liegt der jičíner Palast mit der Kirche des hlg. Jakob des Größeren, wie das zentrale Verwaltungszentrum, das über weltliche und kirchliche Angelegenheiten entscheidet. Das Zentrum der Stadt verbindet mit der Loggia eine zwei Kilometer lange Lindenallee, die die ganze Gerade unterstreicht. Die Wallenstein-Loggia sollte als Ort nicht formaler Treffen, der Erholung und Unterhaltung ohne Sorgen dienen. Die Achse beendet dann das Karthäuser-Kloster in Valdice, das plante Wallenstein als seine letzte Ruhestätte und letztendliche Versöhnung. Von Wallensteins großen Bauvorhaben blieb nur ein unvollendeter Torso, der etwas vorschlägt, manches verschweigt und es bleiben viele Fragezeichen.