Geschichte der Stadt Jičín
Die Geschichte der ursprünglich königlichen Stadt Jičín gestalteten einige Adelsfamilien, die bekanntesten von ihnen waren vor der Bělohorsker Zeit (vor der Schlacht am Weißen Berg) die Wartenbergs, die Trčka aus Lípa und die Smiřicka. Die größte Blütezeit erlebte die Stadt in der Zeit des Albrecht von Wallenstein , der diese in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu seiner Residenz errichtete.
Die Landschaft der Region Jičín ist dank seiner natürlichen geographischen und klimatischen Bdingungen nahezu acht Tausend Jahre besiedelt. Die ersten schriftlichen Eintragungen erscheinen im Gründungsblatt des Strahovsker Klosters aus dem 12. Jahrhundert. Jičín war bis zum Jahre 1337 eine königliche Stadt bis Jan Lucenburk sie der Familie Wartenberg verkaufte. In der Zeit der Renaisance gehörte die Stadt den Trčka aus Lípa. Unter ihrer Herrschaft wurde gleichsam als Teil der stätdischen Befestigung das Valdice-Tor erbaut. Danach gehörte die Stadt der einflussreichen Familie Smiřický. Nach der Schlacht auf dem Weißen Berg machte Albrecht von Wallenstein sein Anrecht auf das Smiřický - Herrschaftsgebiet geltend. Er rief nach Jičín italienische Architekten, die begannen fieberhaft an der Umwandlung der Provinzstadt in eine protzige representative Residenzstadt zu arbeiten. In der Zeit, in der in Europa der Dreißigjährige Krieg wütete, als das Böhmische Land eine tiefe Krise durchmachte, durchlebte Jičín eine noch nicht dagewesene Blütezeit. Man sprach letztendlich von der Terra Felix – dem Glücklichen Land. Das änderte sich sofort nach Wallensteins Tod, alle baulichen Arbeiten wurden sofort beendet und die Stadt und ihre Umgebung wurdenvon schwedischen und kaiserlichen Truppen geplündert.
Das Gymnasium, das unter Wallenstein gegründet wurde, lud Jesuiten ein, was eine wichtige Rolle in der Zeit der Nationalen Wiederbelebung spielte. Hier studierte zum Beispiel František Ladislav Rieger. Jičín rückte ins Zentrum der europäischen Ereignisse, als hier im Jahre 1833 der österreichische Kaiser Franz I. verweilte. Zur gleichen Zeit hielt sich im Schloss Opočno der russische Zar Alexander I. auf und in Ratibořice der preußische König Friedrich Wilhelm III. Die Vertreter der Mächtigen trafen sich im Jičíner Schloss, wo sie gemeinsam den Widerstand gegen Napoleon planten. In das Leben der Stadt griff im Juni 1866 erheblich der Preußisch- Österreichische Krieg ein. In dem Krieg konnten die österreichischen Truppen nicht der modern ausgestatteten preußischen Armee trotzen und die Schlacht bei Jičín wurde zum Omen der vernichtenden Niederlage bei Sadová zu der es nur wenige Tage später kam.
Die letzte Adelsfamilie in Verbindung mit Jičín waren die Trautmannsdorfer, die in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Schloss, die Wallensteinsche Loggia und weitere Ländereien der Stadt verkauften. Ein großer Teil der Umbauten aus der ersten Republik konnten dank der Pläne des Architekten Čeňek Musil realisiert werden.
Die Historische Stadt des Jahres
Für den seltenen Komplex der erhaltengebliebenen Denkmäler hoher historischer Werte und Kunstwerte wurde der historische Kern der Stadt schon in der Hälfte des vorigen Jahrhunderts zum städtischen Denkmalsreservat ernannt. Das historische Zentrum Jičíns ist so durch das Gesetz gegen nichtempfindliche bauliche Eingriffe geschützt. Der Kern des Denkmalreservates ist der Wallensteinplatz, fast ganz umsäumt von Renaisance- und Barock-Bürgerhäusern mit Arkaden. Für die beispielhafte Pflege der Denkmäler Jičíns erhielt die Stadt im Jahre 2016 sogar den Titel Historische Stadt des Jahres.